„Der kategorische Imperativ ist keine Stellung beim Sex“ von Horst Evers
Horst Evers ist Kabarettist und Autor. Mit seinen lustigen
Geschichten aus dem Leben, die er auf der Bühne vorliest, gewann er bereits den
Kleinkunstpreis und andere Auszeichnungen. Ich kannte ihn und seine Geschichten
bereits von YouTube und war nun voll freudiger Erwartung, als ich sein soeben
erschienenes Buch erwarb.
Meine Erwartungen wurden in keiner Weise enttäuscht. In
bekannter Weise reiht sich Kurzgeschichte an Kurzgeschichte. Von skuril über
ulkig bis schelmenhaft. Horst Evers, wie man ihn kennt. Er erzählt von lustigen
Begebenheiten beim Einkaufen, von einem geschenkten Hund, von wilden
Kneipengeschichten, von Weisheiten seiner Jugend, die sich bis heute nicht bewahrheitet
haben, von seiner Arbeit, von seinen Nachbarn, Erlebnissen auf Reisen, Begegnungen mit Menschen,
außergewöhnlichen Geburtstagsgeschenken und vom Druckerpapier unter dem Stapel Oberhemden.
Wir bewegen uns also auf bekanntem Terrain. Alles Dinge, die jeder schon mal so
oder anders erlebt hat.
Obwohl die Geschichten alle nicht sonderlich lang sind,
eignet sich das Buch nicht als Einschlaflektüre, denn man kommt nicht mehr
davon los. Erst, wenn das Buch zuende ist, kann man es zur Seite legen – nicht
einmal dann eigentlich, denn man will die Geschichten alle nochmal lesen, oder
sie zumindest einem anderen Menschen vorlesen.
Und genau da ist der Haken an diesem Buch. Es ist kein
Hörbuch. Gerade weil ich die Vortragsweise von Horst Evers so liebe und seine
Geschichten in der gesprochenen Form als erstes kennengelernt habe, habe ich es
beim Lesen bereut, das Buch nicht als Hörbuch gekauft zu haben, da hätte ich
sicherlich mehr davon gehabt.
Und eine andere Sache hat mich beim Lesen etwas geärgert. Die
Redakteure haben die Geschichten nach Themengebieten geordnet. In dem Buch gibt
es drei, vier Geschichten, die aufeinander aufbauen. Doch leider wurde die Chronologie
durcheinandergebracht und damit geht leider auch der Witz verloren. Da sollte
bei der nächsten Auflage noch einmal nachgebessert werden.